Dino 308 GT4 Competition

Competition

DINO 308 GT4

DINO-308-GT4-Competition-Uhlmann-001.jpg

Unser Clubmitglied und Dino Spezialist Hans Uhlmann, Inhaber der Reidholz Garage AG (www.dino246.ch) hatte sich 2010 ein ehrgeiziges Ziel gesetzt:

 

Aus einem Dino 308 GT4 ein wettbewerbsfähiges Rennfahrzeug aufzubauen. Und das ohne sichtbare Veränderungen an der Carosserie und mit Strassenzulassung! Dabei waren die Prioritäten klar: 1. Gewichtsreduktion, 2. Fahrwerkverbesserung, 3. Motor- und Getriebeoptimierung. Die Sicherheit der Insassen soll durch einen massiven Überrollkäfig und Sechspunkt-Gurten gewährleistet sein. Der Umbau erfolgte stufenweise in der Freizeit und zog sich über mehrere Jahre hin.

DINO-308-GT4-Competition-Uhlmann-002.jpg

Dino 308 GT4 Competition versus 308 GT4 Serie

Gewichtsreduktion

Vorderwagen

Alle unnötigen Verkleidungen, Bleche und Komponenten der Heizung und Klimaanlage ausgebaut. Mechanik und Motoren der Klappscheinwerfer ausgebaut. Eine einfache Arretierung ermöglicht die manuelle Fixierung der Klappen in der Stellung offen oder geschlossen. Die vier GlasLampeneinsätze sind durch zwei Kunststoffeinsätze ersetzt.
Der Kühler ist durch einen Alukühler mit zwei Leichtbau-Flachlüftern ersetzt. Dieser ist vor der vorderen Querstrebe und nach vorne geneigt eingebaut. Das ergibt eine wesentlich bessere Ein- und Ausströmung der Kühlluft. Dann wurde vorne als Ersatz für die original hinten eingebauten Benzintanks ein FIA Sicherheitstank eingebaut. Das kompensiert die Gewichtsreduktion im Vorderwagen und führt zu einer besseren Gewichtsverteilung Die Batterie ist durch eine leichte Rennsport-Batterie ersetzt. Batterietrennschalter nach FIA Norm von aussen zugänglich. Stossstange aus Kunststoff und zusätzlichem Frontspoiler für mehr Abtrieb.

Image
Image
Image
Image

Innenraum

Das gesamte Interieur ausgebaut, alle Verkleidungen und Dämmmatten entfernt. Dann wurde ein massiver, speziell angefertigter Überrollkäfig eingebaut und mit dem Rohrrahmen verschweisst.
Die hinteren Schrägstreben reichen bis zu den oberen Anlenkpunkten der Hinterradaufhängung.
So versteift der Käfig das Chassis in Längsrichtung und Torsion. Zwei leichte Schalensitze und Sechspunktgurten eingebaut. Das Lenkrad ist zurückgesetzt und abnehmbar. Die hinteren Seitenscheiben und die Heckscheibe durch Plexiglasscheiben ersetzt.

Image
Image

Türen

Die gesamte Mechanik der elektrischen Fensterheber und Scheibenführungen ausgebaut. Die
Scheiben durch fixe Plexiglasscheiben mit Schiebefenster ersetzt. Die innere Blechstruktur ist ausgeschnitten und durch eine leichte Verkleidung abgedeckt.

Image
Image

Heck

Beide Benzintanks ausgebaut. Motorraum-Rückwand und Kofferraumboden durch Alubleche ersetzt. Alle Dämmmatten und Verkleidungen ausgebaut. Die Rennauspuffanlage ist etwa 29 kg leichter, kann allerdings nicht im Strassenverkehr gefahren werden. Stossstange aus Kunststoff.

Image
Image
Image
Image

Generell

Am ganzen Fahrzeug wurden Schutz- und Antidröhnbeläge, Fugenkitt, unnötige Blechteile und Halterungen entfernt. Wo möglich sind leichtere Komponenten eingebaut, zum Beispiel Anlasser, Pedalerie und weitere.

Resultat

Trotz des zusätzlichen Sicherheitskäfigs und Feuerlöscher ist der Dino nun 1150 kg, also 230 kg leichter!!

Image

Fahrwerk

Das von Haus aus gute Dino Fahrwerk wurde beibehalten. Alle elastischen Silentbuchsen sind jedoch durch Polyamid (Nylon) Buchsen ersetzt. Die Stossdämpfer und Federn sind durch leichtere Racing-Gewindestossdämper und leichtere, härtere Federn ersetzt. Das erlaubt das Einstellen der Fahrzeughöhe und der Radlasten. Die Stossdämpfer sind in der Zug- und Druckstufe einstellbar.
Direktere Lenkung mit 2,5 Umdrehungen. Leichte Campagnola 15‘‘ Felgen mit Semi-Slick Reifen, vorne 225/55/R15, hinten 270/40/R15. Natürlich wurde das Fahrwerk mit viel Aufwand optimal abgestimmt.

Image
Image
Image
Image

Bremsen

Für Bergrennen wurde die originale Bremsanlage beibehalten, allerdings sind gelochte und geschlitzte Bremsscheiben von Tarox und Stahlflex Bremsleitungen verbaut. Rennbremsen, welche nur bei hohen Scheibentemperaturen richtig beissen, machen hier keinen Sinn. Für Rundstrecken steht für die Vorderachse eine AP Bremsanlage mit Vierkolben-Alusätteln und breiten, gelochten und geschlitzten Verbundscheiben zur Verfügung. Die Bremskühlung vorne ist optimiert. Die Bremsbalance ist einstellbar.

Image

Motor

Der Motor wurde nur sanft optimiert und ist strassentauglich. Es wurde bewusst kein Renntriebwerk aufgebaut.


Modifikationen

Ferrari Gruppe N Nockenwellen mit grösserem Öffnungsquerschnitt. Angepasste Vergaser mit 34 mm Lufttrichtern, optimierten Mischrohren und Düsen. Kontaktlose TSZ/H Zündung mit angepasster Zündverstellkurve. Erleichtertes Schwungrad mit Zweischeiben-Racing-Kupplung. Optimierte Ölwanne welche die Ölversorgung auch bei hoher Querbeschleunigung gewährleistet.

Image

Getriebe

Es ist ein Gruppe 4 Zwischengetriebe mit zwei Zahnradebenen eingebaut. Das erlaubt die Änderung der Gesamtübersetzung. Hinterachse mit 75% Sperrdifferential (original 40%). Mit dieser kurzen Übersetzung beträgt die Höchstgeschwindigkeit ca. 200 km/h.

Fazit

Das Ziel war ja zu ergründen was mit einem 308 GT4 überhaupt möglich ist. Natürlich hat Hans noch einige Ideen, doch die möglichen Schritte werden immer kleiner.
Seit 2011 ist Hans mit dem 308 GT4 je 8 mal Lenzerheide Motor Classic und Arosa Classic Car, 7 mal das Eggbergrennen (D) und zweimal das Kerenzerbergrennen gefahren. Die Zeiten wurden mit den von Jahr zu Jahr erfolgten Verbesserungen des 308 GT4 immer schneller. Mittlerweile gehört der GT4 zu den schnellsten strassenzugelassenen Veteranenfahrzeugen. Die gefahrenen Zeiten bewegen sich im Bereich der schnellsten Porsche Carrera 2.7 RS mit 3L Motor.

Image
Image
Image